Besprechung ist nicht gleich Besprechung

„Sind Sie einsam? Sind Sie es leid, allein zu arbeiten? Hassen Sie es, Entscheidungen zu treffen? Dann gehen Sie doch zu einer Besprechung!

Dort können Sie:

  • Leute treffen
  • Kaffee trinken
  • sich wichtig fühlen
  • Ihre Kollegen beeindrucken
  • sich ausheulen und anderen die „Schuld“ zuweisen
  • Verantwortung abwälzen

Und dies alles während der Arbeitszeit“ Den Eindruck könnte man in so mancher Besprechung haben- ich hatte den diese Woche in einer Besprechung zu der ich als Anwalt hinzugebeten wurde. Nichtsagendes Geplänkel, keine wirkliche Strukturierung, Hin- und Herspringen zwischen den Themen, keine eindeutige Zielsetzung, Machtkämpfe in den Reihen, die eigentlich an einem Strang ziehen sollten, teils sogar ein wenig unter der Gürtellinie, keiner war´s und und und… Kommunikation ist das A und O – aber so muss sie ja ins Leere laufen. Nach 15 Minuten habe ich die Frage gestellt, ob Ziel der Gespräches gegenseitige Schuldzuweisung ist oder lösungsorientiertes Handeln ist? Kurzes Schweigen – man säße hier um das Problem in den Griff zu bekommen. Aha.

Erstes und wohl wichtigstes Ziel formuliert- Problemlösung nicht Schuldzuweisung. Erst als dann eine klare Agenda aufgestellt wurde, die wichtigen Gesprächspunkte aufgenommen waren, ein Gesprächsleiter bestimmt war, eine Zeitbestimmung vorlag und alle an einem Strang zogen, klappte es- und zwar richtig gut. Ein Anwalt ist eben nicht nur dazu da, rechtliche Probleme zu lösen. Er kann auch einfach ab und an als neutrale Person vermitteln.

Rechtsanwältin Simone Weber, München
www.weber-rechtsanwaeltin.de